Die Abteilung „sakrale kunst des mittelalters – sammlung dursch“ , Zweigmuseum des Landesmuseums Württemberg, wurde 2019 neu konzipiert wiedereröffnet. Die rund 180 Objekte aus der Zeit des späten 13. bis frühen 17. Jahrhunderts umfassende Sammlung wurde ab 1836 vom späteren Rottweiler Stadtpfarrer und Dekan Johann Georg Martin Dursch (1800–1881) zusammengetragen. Sie stellt eines der umfangreichsten Ensembles mittelalterlicher Bildwerke aus Schwaben dar. Seit 1851 befindet sich die Sammlung in Rottweil, zunächst in der Lorenzkapelle und seit seiner Eröffnung 1992 im Dominikanermuseum. Sie birgt Hauptwerke der spätmittelalterlichen Bildhauerei, darunter zentrale Arbeiten von Hans Multscher, Michel Erhart, Niklaus Weckmann und Daniel Mauch.
Die im Dominikanermuseum Rottweil ausgestellten Skulpturen, Reliefs und Tafelbilder dienten im Spätmittelalter der Ausstattung von Kirchen, die meisten waren Teile von Altaraufsätzen. In ihrer Entstehungszeit wurden sie nicht primär als Kunst wahrgenommen, sondern hatten konkrete Funktionen im kirchlichen Leben und im stark vom christlichen Glauben geprägten Alltag der Menschen. Heute ermöglichen sie Einblicke in die mittelalterliche Glaubens- und Lebenswelt.
Etwa die Hälfte der Objekte wird in der neu konzipierten Schausammlung in thematischen Sektionen präsentiert. Diese sind allgemein menschlichen Emotionen gewidmet, wie „Liebe und Menschlichkeit“, „Tod und Verzweiflung“, „SCHUTZ UND BEISTAND“ oder „Schönheit und Würde“ . Weitere Bereiche widmen sich kunsthistorischen Aspekten der Werke: Am Beispiel Niklaus Weckmanns wird eine spätmittelalterliche Bildhauerwerkstatt vorgestellt. Der Bereich „Sakrale Kunst: Kontext und Geschichte“ behandelt die ursprünglichen Funktionen der ausgestellten Objekte und gibt Einblicke in ihr späteres Schicksal. Schließlich präsentiert der Bereich „Skulpturenschatz“ rund die Hälfte der Objekte vergleichsweise dicht und stellt diese chronologisch oder nach kunsthistorischen Zusammenhängen geordnet nebeneinander.
Alle Objekte der Sammlung Dursch finden sich im Onlinekatalog bei museum-digital, ein Video zur Schutzmantelmadonna stellt HIER diese besondere Skulptur vor.
Einen virtuellen Einblick in die Ausstellung gibt es ALS VIDEO oder als BILDERGALERIE
Seit April 2022 ergänzt den Ausstellungsbesuch ein Audioguide, der über das eigene Smartphone abgerufen werden kann. Der Start erfolgt mit dem Scannen eines QR-Codes oder der Eingabe der Webadresse.
Neben dem Land Baden-Württemberg, der Stadt Rottweil und LEADER haben vor allem unsere Objektpaten dazu beigetragen, die Neukaufstellung zu realisieren.